Salzbergwerk Berchtesgaden
Diese Infos findest du hier
Tief in den Alpen, inmitten der malerischen Landschaft von Berchtesgaden, verbirgt sich ein Schatz, der nicht aus Gold oder Edelsteinen besteht, sondern aus Salz. Das Salzbergwerk Berchtesgaden hat die Geschichte und Kultur dieser Region über Jahrhunderte hinweg geprägt. In diesem Artikel beschreiben wir euch das heutige Erlebnisbergwerk, aber tauchen danach auch in die faszinierende Geschichte des Salzabbaus ein und entdecken wie er Berchtesgaden und die gesamte Region nachhaltig beeinflusst hat.
Im Salzbergwerk wird bereits seit über 500 Jahren ununterbrochen Salz abgebaut, was es zum ältesten aktiven Salzbergwerk Deutschlands macht. Mit knapp 400.000 jährlichen Besuchern ist es eines der beliebtesten Ausflugsziele im Berchtesgadener Land und auf jeden Fall einen Besuch wert. Dort angekommen bekommt ihr einen typischen Overall und somit müsst ihr euch keine Sorgen mehr um eure Kleidung machen. Außerdem wärmt euch dieser da im Inneren des Berges nur ca. 12 Grad herrschen unabhängig von der Jahreszeit.
Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden, Südwestdeutsche Salzwerke AG
Mit der Grubenbahn ins Berginnere
Der Spiegelsee im Salzbergwerk Berchtesgaden
Nachdem weitere interessante und lehrreiche Stationen im Inneren des Salzbergwerks Berchtesgaden auf euch warten, wie beispielsweise der „Magische Salzraum“ mit einer hochauflösenden Lichtshow, geht es über eine weitere diesmal rund 40 Meter lange Rutsche hinab zum atemberaubendem Spiegelsee. Dieser ist 100 Meter lang und verdankt seinen Namen der Deckenspiegelung auf der Wasseroberfläche. Ihr dürft euch dieses Wunderwerk jedoch nicht nur anschauen, sondern fahrt mit einer Fähre direkt über den unterirdischen, wundervoll spiegelnden Salzsee. Die Überquerung ist auf alle Fälle ein weiteres Highlight für jung und alt und ein unvergessliches Urlaubserlebnis.
Bevor es mit der Bahn zurück geht, werden die gerutschten Höhenmeter mittels eines Schrägaufzugs wieder gut gemacht.
Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden, Südwestdeutsche Salzwerke AG
Salzheilstollen Berchtesgaden
Bild: Salzbergwerk Berchtesgaden, Südwestdeutsche Salzwerke AG
Winteröffnungszeiten Salzbergwerk Berchtesgaden 2025
Von 4. November 2024 bis 31. März 2025
täglich von 11:00 – 15:00* Uhr
*Beginn der letzten Führung
Eintrittspreise Salzbergwerk Berchtesgaden 2025
Erwachsene: 25,50 €
Kinder bis einschließlich 3 Jahren: Frei
Kinder 4 – 16 Jahre: 13 €
Familienkarte: 2 Erw. + 1 Kind: 56,50 €
Jedes weitere Kind: 7,50 €
Dinner im Salzbergwerk: 140 Euro
Bitte beachtet: Ihr könnt keinen Kinderwagen und auch keine Rückentrage mit ins Salzbergwerk nehmen!
Das Salzbergwerk Berchtesgaden heute
In der heutigen Zeit ist das Salzbergwerk Berchtesgaden nicht nur ein Zeugnis der industriellen und kulturellen Geschichte der Region, sondern auch ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt. Die beeindruckenden Stollen und Kammern, die tief in die Berge führen, bieten den Besuchern einen Einblick in die harte Arbeit der Bergleute und die Bedeutung des Salzabbaus über die Jahrhunderte hinweg.
Moderne multimediale Präsentationen, Lichtshows und interaktive Führungen machen den Besuch des Bergwerks zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Besonders beeindruckend ist die Fahrt mit dem Bergwerkzug, der die Besucher tief in das Herz des Berges bringt. Hier können sie die alten Abbaumethoden bestaunen, die kristallklaren Salzseen bewundern und die kühle, salzige Luft tief unter der Erde atmen.
Doch das Salzbergwerk ist nicht nur eine Touristenattraktion. Es ist auch weiterhin ein aktiver Industriebetrieb. Mit modernsten Technologien wird hier immer noch Salz abgebaut, das in ganz Deutschland und darüber hinaus verkauft wird. Dieser fortwährende Betrieb ist ein Beweis für die anhaltende Bedeutung des „weißen Goldes“ für Berchtesgaden und seine Bewohner.
Die Anfänge des Salzabbaus
Schon in der Antike erkannten die Menschen den Wert von Salz. Es war nicht nur ein wesentliches Element in der Ernährung, sondern auch ein wichtiges Konservierungsmittel, das den Menschen half, Lebensmittel über längere Zeiträume zu lagern. In Berchtesgaden, wo die Alpen reiche Salzvorkommen verbargen, begann die Geschichte des Salzabbaus weit vor unserer Zeitrechnung.
Die ersten Hinweise auf den Salzabbau in Berchtesgaden stammen aus der vorrömischen Zeit. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass bereits die Kelten das wertvolle Mineral abbauten. Diese frühen Bergleute nutzten einfache Werkzeuge und Techniken, um das Salz aus dem Gestein zu gewinnen. Mit der Zeit und mit dem Einfluss der Römer wurden die Methoden verfeinert und effizienter.
Im Mittelalter, als Städte und Handelsrouten wuchsen, wurde Salz zu einem noch wertvolleren Gut. Berchtesgaden, dank seiner reichen Salzvorkommen, etablierte sich schnell als ein wichtiges Zentrum für Salzgewinnung in Süddeutschland. Die Techniken wurden weiterentwickelt, und tiefe Schächte wurden in die Berge getrieben, um an die reichen Salzvorkommen heranzukommen.
Das goldene Zeitalter des Salzabbaus
Das Mittelalter und die Renaissance waren Zeiten des Wandels und des Wachstums in Europa. Städte wuchsen, Handelsrouten wurden etabliert, und Waren wurden über weite Strecken transportiert. In diesem Kontext wurde Salz zu einem der begehrtesten Güter. Es war nicht nur ein wesentliches Konservierungsmittel, das den Menschen half, Lebensmittel über die Wintermonate zu lagern, sondern auch ein Symbol für Reichtum und Macht.
Berchtesgaden, mit seinen reichen Salzvorkommen, erlebte in dieser Zeit einen beispiellosen Aufschwung. Der Reichtum, der durch den Salzabbau erzeugt wurde, spiegelte sich in der Architektur der Stadt wider. Prächtige Gebäude, Kirchen und Klöster wurden errichtet, und der Lebensstandard der Bewohner stieg. Das „weiße Gold“ ermöglichte nicht nur den Bau von Bauwerken, sondern auch den Aufbau von Handelsbeziehungen und politischen Bündnissen. Berchtesgaden wurde zu einem wichtigen Knotenpunkt in der Region, und sein Salz wurde weit über die Grenzen des Heiligen Römischen Reiches hinaus exportiert.
Technologische Fortschritte und Herausforderungen
Mit dem wachsenden Bedarf an Salz und dem zunehmenden Wohlstand von Berchtesgaden kamen auch technologische Innovationen. Die Bergleute standen ständig vor neuen Herausforderungen: Wie konnte man tiefer in die Erde vordringen, ohne dass die Stollen einstürzten? Wie konnte man effizienter Salz gewinnen und gleichzeitig die Sicherheit der Arbeiter gewährleisten?
Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer ausgefeiltere Techniken entwickelt. Es wurden Pumpsysteme eingeführt, um Wasser aus den Minen zu entfernen, und Belüftungssysteme, um frische Luft in die tiefen Stollen zu bringen. Es wurden auch neue Methoden zur Salzgewinnung entwickelt, wie die Verdunstung von Salzwasser in großen Pfannen, was die Produktion erheblich steigerte.
Doch mit den technologischen Fortschritten kamen auch neue Herausforderungen. Wassereinbrüche, gefährliche Gasansammlungen und die physischen Belastungen des Bergbaus stellten ständige Gefahren dar. Trotz dieser Risiken war der Stolz und die Gemeinschaft der Bergleute unerschütterlich. Sie entwickelten eigene Traditionen, Lieder und Geschichten, die die harte Arbeit und die Gefahren, denen sie ausgesetzt waren, reflektierten.
Das Salzbergwerk Berchtesgaden im 20. Jahrhundert
Das 20. Jahrhundert brachte tiefgreifende Veränderungen für Berchtesgaden und sein Salzbergwerk. Die beiden Weltkriege, wirtschaftliche Umbrüche und der Wandel von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft hatten Auswirkungen auf den Salzabbau.
Während der Kriege wurde die Produktion gedrosselt, und viele Bergleute wurden an die Fronten gerufen. Nach den Kriegen und mit dem Wiederaufbau Deutschlands erlebte das Salzbergwerk jedoch einen neuen Aufschwung. Die Nachfrage nach Salz stieg wieder, und Berchtesgaden konnte seine Position als einer der führenden Salzproduzenten in Deutschland festigen.
Mit der Zeit und dem Aufkommen des Tourismus erkannten die Einheimischen und die Verantwortlichen des Bergwerks das Potenzial, das in der reichen Geschichte und den beeindruckenden Stollen des Bergwerks lag. Das Salzbergwerk wurde schrittweise für Besucher geöffnet und entwickelte sich zu einer der Hauptattraktionen von Berchtesgaden.