Klausbachtal im Nationalpark Berchtesgaden

Diese Infos findest du hier

Das Klausbachtal ist wohl zu Recht eines der beliebtesten Wandergebiete im Nationalpark Berchtesgaden, dennoch nie so richtig überlaufen und du hast hier beim Wandern wirklich alle Möglichkeiten. Eine kurze Tour zur Hängebrücke oder zur Ragert-Alm, zur Bindalm mit einer umwerfenden Aussicht durch das offene Tal mit den Mühlsturzhörnern im Hintergrund (auch Ramsauer Dolomiten genannt), oder eine etwas anspruchsvollere Tour zur Halsalm mit atemberaubendem Blick von oben auf den Hintersee und noch so vieles mehr – du hast die Wahl!

Da man bei so vielen Möglichkeiten schnell den Überblick verlieren kann, haben wir für dich alles ein bisschen unterteilt und beschreiben dir hier, was du eigentlich so alles erleben kannst.

Wir wandern jetzt einfach gemeinsam durch das Klausbachtal und den Nationalpark Berchtesgaden und machen bei allen Almen und den unzähligen schönen Orten auf unserem Weg einen kleinen Zwischenstopp. Also los!

Hier hast du schon mal einen Überblick über die verschiedenen Wanderungen mit Zeit- und Längenangabe:


Ausgangspunkt Informationsstelle Klausbachhaus und immer Hin- und Rückweg oder Rundweg

Ziel Länge Dauer Höhenmeter Schwierigkeit
Halsalm
7,2 km
ca. 3:30 Stunden
425 hm
mittel
Ragertalm
5,8 km
ca. 1:30 Stunden
100 hm
leicht
Hängebrücke im Klausbachtal
7 km
ca. 1:45 Stunden
120 hm
leicht
Bindalm
12,5 km
ca. 4 Stunden
330 hm
leicht
Mittereisalm
14,8 km
ca. 5 Stunden
560 hm
mittel
Alpengasthof Hirschbichl
13,6 km
ca. 4:30 Stunden
370 hm
leicht

Klausbachhaus - Infostelle des Nationalparks Berchtesgaden

Direkt am Eingang ins Klausbachtal befindet sich das Klausbachhaus. Dieses wunderschöne Haus hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1757 zurückgeht, als es in seiner heutigen Form zum ersten Mal erbaut wurde. Im Jahr 1992, als das Haus bereits seit mehreren Jahren zu verfallen drohte, schenkte man es dem Nationalpark Berchtesgaden, welcher es schließlich 1995 Stück für Stück an seinem alten Standort abgetragen hatte, um es an seinem heutigen Standort originalgetreu wieder aufzubauen. So steht dieser bezaubernde Bau heute direkt am Eingang ins Klausbachtal und dient als Informationsstelle.

Im Inneren des Klausbachhauses befinden sich 2 liebevoll gestaltete Ausstellungen. Eine Ausstellung über die Almen und deren Bedeutung für den Nationalpark und das Leben der Bauern. Die zweite Ausstellung gilt der Artenvielfalt, Flora und Fauna und den Einfluss des Menschen auf eben diese. Ein kurzer Besuch lohnt sich also definitiv!

Mehr Informationen über den Nationalpark Berchtesgaden findest du unter: https://www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de/

Halsalm – Almromantik mit Ausblick auf den Hintersee

Eine der anspruchsvolleren Wanderungen im Klausbachtal ist Wanderung zur Halsalm. Dennoch ist sie auch für ungeübte Wanderer mit ausreichender Kondition gut machbar. Die Wanderung beginnt etwa 450 Meter hinter dem Klausbachhaus. Dort zweigt der Weg nach rechts ab und du gehst über den Böslsteig in mehreren weiten Kehren hinauf zur Halsalm. Der Aufstieg befindet sich komplett im Wald, ist also im Sommer schön schattig und dadurch sehr angenehm – ins Schwitzen kommst du trotzdem 😉

Oben angekommen erwartet dich aber ein wunderschöner Ausblick herab auf den Hintersee und ein leckeres Käsebrot. Die Halsalm ist eine traditionell bewirtschaftete Alm, wie sie im Buche steht, aber lass‘ dich selbst überraschen – so viel sei gesagt: mehr Almromantik geht wohl kaum.

Außerdem ist es auf der Halsalm oft herrlich ruhig und man kann mit ein bisschen Glück die in der Nähe ausgesetzten Steinadler beobachten. Um nicht den gleichen Weg wieder heruntergehen zu müssen, kannst du eine schöne Rundwanderung daraus machen. Dazu folgst du einfach dem Wegweiser Richtung Hintersee und gelangst so über den etwas anspruchsvolleren Steig am Antonigraben direkt zum Ufer des Hintersees.

Steinadler im Klausbachtal

Wenn wir jetzt aber mal die Wanderung zur Halsalm auslassen, folgen wir kurz der Straße, die nach etwa 200 Metern hinter dem Klausbachhaus auf einen Schotterweg abzweigt. Den nehmen wir natürlich und nach wenigen Minuten erreichen wir den Steinadler-Beobachtungsplatz. Hier findest du viele Informationen über den Lebensraum der Steinadler und kannst mit ein bisschen Glück sogar den König der Lüfte in freier Wildbahn beobachten. Du kannst es dir aber auch einfach auf den Holzliegen gemütlich machen und die Seele baumeln lassen.

Ragert Alm - Perfekter Familienausflug

Die nächste Alm auf unserer Strecke durch das Klausbachtal ist die Ragert Alm.
Etwas versteckt und wunderschön gelegen, mit wahnsinnig freundlichen Wirtsleuten und toller Brotzeit.

Die Ragert Alm ist relativ einfach, in etwa 40 Minuten von der Informationsstelle Klausbachhaus erreichbar. Der Weg dorthin verläuft, bis auf die letzten paar Minuten, schön flach und ist somit für Familien mit Kleinkindern oder auch mit dem Kinderwagen ideal zu meistern.

Du solltest auch unbedingt den selbst hergestellten Käse probieren, einer der Besten den du kriegen kannst und ein wahrer Hochgenuss für alle Käseliebhaber!

Hängebrücke im Klausbachtal

Nach unserem Abstecher zur Ragert Alm machen wir uns weiter auf den Weg zum wohl beliebtesten Ziel für viele Wanderer im Klausbachtal – der Hängebrücke. Die Hängebrücke inmitten des Klausbachtals erreichst du in einer guten Stunde ab dem Klausbachhaus (oder in 20 Minuten von der zuvor erwähnten Ragert Alm).
Der Weg zur Hängebrücke ist eher gemütlich und sowohl für Kinder als auch Großeltern gut zu erreichen, perfekt also für einen Familienausflug.

Dort angekommen hast du einen wirklich fantastischen Blick auf die umliegenden Berge und die Hängebrücke fügt sich perfekt in die Landschaft ein. Für Fotografen übrigens ein beliebtes Motiv.
Es gibt an der Brücke genügend Sitzmöglichkeiten, die zum Verweilen einladen.

Kurze Info: Die Brücke und der Weg dorthin sind übrigens barrierefrei – eine wirklich tolle Sache! Außerdem fährt auf der gesamten Strecke durch den Nationalpark der „AlmErlebnisbus“. Wenn man auf dem Schotterweg bleibt, bekommt man von ihm nichts mit, genauso wenig wie von der asphaltierten Straße, aber er ist da, wenn man ihn braucht.
Kleine Geschichte am Rande: Die alte Brücke über den Klausbach wurde bei einer Naturkatastrophe im Jahr 1999 unter riesigen Steinmassen, die vom kleinen Mühlsturzhorn abgebrochen waren, begraben, das Klausbachtal glich eine Zeit lang einer Mondlandschaft. 2010 wurde dann die entstandene Lücke mit der neuen Hängebrücke geschlossen, dass sich die Hängebrücke aber einer solchen Beliebtheit erfreut, damit hat wohl beim Bau niemand gerechnet.

Die Bindalm

Nach dem kurzen Zwischenstopp und sicher dem ein oder anderen Foto von der beeindruckenden Bergkulisse mit der Hängebrücke im Vordergrund, gehst du nun weiter durch das Klausbachtal in Richtung Bindalm. Der Anstieg von der Hängebrücke zur Bindalm ist jetzt etwas steiler, aber du wirst von den vielen Blumen, Sträuchern und plätschernden Bächen entlang des Weges so abgelenkt sein, dass du es wahrscheinlich nicht mal mitbekommst. Sobald du aus dem Wald draußen bist, öffnet sich vor dir ein freier Blick ins Tal, mit einem umwerfenden Blick auf die Mühlsturzhörner. Der Blick wird aber noch schöner, wo verraten wir dir aber erst später im Abschnitt Mittereis. 😊

So, inzwischen bist du aber endlich bei der Bindalm angekommen und hast dir auch ein Speckbrot verdient, ach was solls, das Käsebrot – mit selbstgemachtem Käse – gleich dazu. Man soll ja schließlich regional essen. Viel regionaler und vor allem leckerer wird es nicht und das mit diesem atemberaubenden Ausblick.
Die Bindalm wird von einem unfassbar liebevollen Ehepaar mit viel Herzblut geführt und das merkt man absolut! Nimm also ruhig Platz an dem schön gedeckten Tisch, trink einen Kaffee, probiere die belegten Brote aus und genieß die Sonne und die Stille, die dich dort oben umgibt – Entspannung pur.

Tipp: Auf der Bindalm wird noch der traditionelle Schüsslkas hergestellt: Diese Käse-Spezialität gibt es nur im südlichen Berchtesgadener Land.

Die Bindalm ist normalerweise ab Ende Mai bis Anfang Oktober bewirtschaftet.

Mittereisalm - Ein kleiner Geheimtipp

Wenn du noch Kraft und Lust hast, solltest du einen Abstecher zum Mittereis machen. Der Weg nach oben ist sehr steil, aber du wirst oben mit einer wahrhaften Idylle belohnt. Nur selten triffst du hier andere Wanderer an und wenn, dann gehen die meistens eine deutlich längere und auch deutlich anstrengendere Tour zum Kammerlinghorn.

Achtung:
Die Mittereisalm ist nicht bewirtschaftet!

Den schönsten Ausblick hast du unserer Meinung nach übrigens nach dem ersten steilen Anstieg in Richtung Mittereis. Du kannst die Stelle von der Bindalm bereits sehen und glaub mir, die 5 Minuten da hoch sind es wirklich wert! Der Blick öffnet sich noch weit mehr, die Bindalm liegt jetzt ganz klein dort unten und du kannst einen wirklich paradiesischen Ausblick ins Klausbachtal und auf die mächtigen Mühlsturzhörner genießen, viel schöner kann es fast nicht mehr werden!

Alpengasthof Hirschbichl

Unweit der Bindalm (etwa weitere 15 Minuten Fußmarsch) befindet sich, im ehemaligen Zollhaus an der Deutsch-Österreichischen Grenze, der Alpengasthof Hirschbichl. Eine willkommene Einkehrmöglichkeit auf deiner Wanderung durch den Nationalpark Berchtesgaden.

Außerdem kannst du auch direkt daneben, im Bergheim, übernachten.
Das Bergheim wurde komplett renoviert und dir stehen, je nachdem wie viel Komfort du brauchst, Ferienwohnungen, Doppelzimmer sowie kleine Bettenlager zur Verfügung. Deinen Hunger und Durst kannst du im Gasthaus Hirschbichl stillen oder in der eigenen Küche selbst den Kochlöffel schwingen. Zusätzlich steht ein Lagerfeuerplatz zur Verfügung, um die lauen Sommerabende gemütlich in der herrlichen Stille des Nationalparks ausklingen zu lassen. Digital Detox gibt es im Hirschbichl übrigens inklusive – es gibt nämlich noch keinen Handyempfang.

Mehr Informationen zum Hirschbichl auf: https://www.hirschbichl.at/

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